Das Angebot eins zu eins des SRK Graubünden vermittelt Freiwillige für zeitlich befristete und zielgerichtete Einsätze bei geflüchteten Personen mit Bleiberecht in der Schweiz. Ziel ist es, die Integration als Austauschprozess zu fördern. Die Freiwilligen leisten durch Unterstützung und Begleitung im Alltag einen wertvollen Beitrag dazu, dass sich Geflüchtete in einer für sie fremden Umgebung besser zurechtfinden und möglichst bald ein selbstständiges Leben führen können. Dabei helfen sie den geflüchteten Personen, unsere Sprache zu lernen, gesellschaftliche Verhältnisse und Lebensbedingungen zu verstehen sowie alltägliche Abläufe in der neuen Umgebung zu meistern.
Von der Idee zum integrativen Erfolg
Die Idee für eins zu eins entstand aus einem kleinen Pilotprojekt: Eine Sozialarbeiterin des regionalen Sozialdienstes Chur legte die Grundsteine. Durch den Auftrag des kantonalen Sozialamts an das SRK Graubünden wurde 2009 das Projekt offiziell ins Leben gerufen. Das SRK Graubünden übernahm die Aufgabe, Freiwillige für das Projekt zu gewinnen, unterstützt von der Fachstelle Integration Graubünden. Im Jahr darauf startete eins zu eins mit 19 Freiwilligen und 33 Aufträgen – der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Bis 2024 erhöhte sich die Zahl der Freiwilligen auf 130 und die jährlichen Aufträge auf 200. Die geleisteten Stunden wuchsen von 808 auf 5'163. Diese Zahlen zeigen nicht nur die wachsende Nachfrage, sondern auch die Wirksamkeit des Angebots.
Dorothee Pujol, Leiterin der Abteilung Migration beim SRK Graubünden, zur Entwicklung: «Was einst als kleines Pilotprojekt begann, hat sich zu einem wesentlichen Bestandteil der Integrationsarbeit in Graubünden entwickelt. Zahlreiche Freiwillige haben sich über die Jahre engagiert, viele geflüchtete Personen auf ihrem Integrationsweg in der Schweiz begleitet und lehrreiche Einblicke in das Leben ihres Gegenübers erhalten. Das Projekt eins zu eins zeigt eindrücklich, dass Integration ein wechselseitiger Prozess ist, von dem beide Seiten profitieren können.»
Jubiläumsveranstaltung eins zu eins
Zum 15-jährigen Jubiläum fand am Mittwoch, 21. Mai 2025, in Chur eine Jubiläumsveranstaltung statt, bei der die Geschichte, die Errungenschaften und das freiwillige Engagement dieses Integrationsangebots gewürdigt wurden. Die Veranstaltung bot inspirierende Beiträge: Begrüssungen durch Hans Geisseler, Präsident des SRK Graubünden, und Regierungsrat Peter Peyer, Vorsteher des Departements für Justiz, Sicherheit und Gesundheit, die Studienvorstellung von Prof. Dr. Sylvie Johner-Kobi, Dozentin und Projektleiterin an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, ein Referat von Felix Birchler, Kantonaler Integrationsdelegierter und Leiter der Fachstelle Integration Graubünden, sowie ein lebhaftes Podiumsgespräch.
Mit seinem Angebot eins zu eins leistet das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) Graubünden seit 15 Jahren einen unverzichtbaren Beitrag in der Integrationsarbeit. Rotkreuz-Freiwillige unterstützen geflüchtete Personen beim Erlernen der Sprache, bei der Alltagsintegration, bei der sozialen Integration oder beim Lernen für die Berufsausbildung – ein Angebot, das auf Austausch und Verständnis basiert.
Hintere Reihe v. l. n. r.: Andrea Jaberg (Mitarbeiterin SRK GR, Abteilung Migration), Michèle Riser (Sozialarbeiterin RSD Landquart), Habtom Bokuretsion (ehem. Tandempartner eins zu eins), Kathrin Gartmann (Freiwillige eins zu eins) und Prof. Dr. Sylvie Johner-Kobi (Dozentin ZHAW)
Vordere Reihe v. l. n. r.: Felix Birchler (Kantonaler Integrationsdelegierter und Leiter der Fachstelle Integration GR), Hans Geisseler (Präsident SRK GR), RR Peter Peyer (Vorsteher des DJSG) und Dorothee Pujol (Leiterin Abteilung Migration SRK GR)
Vordere Reihe v. l. n. r.: Felix Birchler (Kantonaler Integrationsdelegierter und Leiter der Fachstelle Integration GR), Hans Geisseler (Präsident SRK GR), RR Peter Peyer (Vorsteher des DJSG) und Dorothee Pujol (Leiterin Abteilung Migration SRK GR)
Schweizerisches Rotes Kreuz Graubünden
eins zu eins - Alltagsintegration für Geflüchtete